Sommer im Herzen (3. Juli 2025)

Ich mag den Morgen im Sommer. Müllautos sausen mit orangenen Blinklichtern über Plätze. Müllfahrer grinsen verschmitzt. Kinder mit Ranzen lachen. Menschen bewegen sich leichtfüßig. Radler schauen verträumt in der Gegend herum und rasen nicht wie hektische Ameisen auf Lastenrädern mit Kind und Kegel zur Kita und dann mit/auf 180 ins Büro. Leute zeigen Haut und ihr sonniges Gemüt. Lange Beine staksen wie Störche über den Asphalt. Verkäufer wünschen einen schönen Tag und meinen es auch. Gemüsehändler sortieren am Stadtmarkt ihre Kirschen. Alte Leute sitzen auf Plätzen und beobachten das emsige Treiben.
Szenenwechsel. Kindergartenkinder kommen in die Bücherei zu unserer Vorstellung. Meister Kling spielt hinter dem Vorhang viele Klänge. Die Kinder kichern. Ich tanze hinein. Lachen. Wir begegnen uns. Meister Kling und ich. Er redet seltsam und lustig. Er hat vergessen, seinen Klangzahn herauszunehmen. Ich bin neugierig, was hinter dem Vorhang so alles versteckt ist. Ich darf als Glucks nichts anfassen in der geheimen Klangwerkstatt. Ich mache es trotzdem. Was für ein Spaß! Meister Kling ist erst ärgerlich und spielt dann doch mit. Wir stecken uns an mit den Ideen, und er zeigt mir seine Schätze. Mehr und mehr Klänge und Instrumente werden bespielt. Freude. Lachen. Applaus.
Ich schüttle den Kindern zum Abschied die Hände. Viele wissen gar nicht wie das geht. Wir schütteln uns auf die unterschiedlichsten Arten die Hände. Gleichzeitig drücke ich die Hupe, die mir Meister Kling geschenkt hat. Wir berühren uns, wenn wir wollen. Wenn nicht, winken wir uns. Klang, Zauber, Fröhlichkeit und Hingabe liegen noch in der Luft. Ich wünschte, die Welt wäre immer so schön wie in diesem Moment.