Toilettenfrau (10. Mai 2025)

Bei uns wird nichts unter den Teppich gekehrt! Wir waren gestern beim Arbeitsamt in München als „Rosa und Rita“, die resoluten Reinigungsfachkräfte mit der ZAV bei der „Langen Nacht der Musik“. Lustig war’s, und viele nette Kollegen haben wir auch getroffen. Bei unserer Arbeit als Toilettenfrauen hieß es: erst Toilette, dann Tarot. Das passende Toilettenpapier gab’s natürlich auch. Klarer Favorit war die Shit-to-do-Liste, knapp dahinter Superhelden-Klopapier. Zum Abschluss gab es von Rosa einen Blick in die Zukunft. Einen zunächst skeptischen Herrn hat sie zu Tränen gerührt. Auch da musste Klopapier zum Trösten verteilt werden. Später sprangen wir noch kurz auf die Bühne, um die Umbauzeit für die Musiker zu überbrücken.

Und jetzt gibt’s von mir noch eine lustige Geschichte mit Blick in meine Vergangenheit: Vor langer, langer Zeit – als ich noch keine Künstlerin war – saß ich das letzte Mal genau in diesem Arbeitsamt. Abi in der Tasche – auf der Suche nach einem Job. Ich dachte damals: „Na ja, wenn das schon Arbeitsamt heißt, wird es da wohl auch Arbeit geben!“ Ich musste eine Nummer ziehen und warten und warten, dann gab ich meine Fähigkeiten an und ging wieder. Danach passierte lange, lange nichts. Ich hatte schon längst Arbeit gefunden, da flatterte eines Tages Post ins Haus: „Wir freuen uns, Ihnen folgende Tätigkeit mitteilen zu dürfen: Art der Tätigkeit: Toilettenfrau. Ort: Discothek. Uhrzeit: zwischen 0:00 und 4:00 früh. Bitte umgehend melden!“ Wäre irgendwo im S-Bahn-Bereich München gewesen.

Und gestern war es dann endlich so weit! Ich habe das Jobangebot angenommen: Als Toilettenfrau, direkt im Arbeitsamt! Die besten Witze macht halt doch irgendwie das Leben selbst. Manchmal muss man nur lange genug auf die Pointe warten.

 
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