Rückblick (20. Juni 2024)
2019 hatte ich ziemlich große Pläne, ich war richtig in Fahrt. Wenn man jedoch einmal derartig ausgebremst wird, ist es nicht möglich, dass es einfach wieder weitergeht wie vorher. Es hat was mit mir gemacht, auch auf künstlerischer Ebene. Es begann mit der Einordnung als „nicht systemrelevant“. Nach hunderten von Absagen und Verschiebungen bleibt ein Gefühl der Erschöpfung. Einerseits die Bemühungen um faire Honorare, andererseits eine ständige Flexibilität, die wir als mobiles Theater sowieso immer mitbringen müssen, wenn wir zu Auftritten fahren. Und fast überall gibt es wenig Mittel. Ich freue mich über alle Ausnahmen! Gleichzeitig spüre ich stets mein offenes Herz für unser Publikum.
Einige Veranstalter erwarten, dass wir nach all dem einfach weiter produzieren, und fragen nach neuen Kindertheaterstücken. Das ist natürlich in Ordnung, aber ich stelle fest: Ich bin keine Produktionsmaschine. Ich brauche dafür Geld und Ideen. Ideen haben wir, und einen Antrag auf eine Projektförderung haben wir auch eingereicht. Aber ich weiß nicht, ob das klappt. Gleichzeitig habe ich bereits sieben Stücke, und ich spiele sie alle gerne.
Ich versuche, mich nicht vom Druck, der von überall kommt, anstecken zu lassen. Die Anfragen, die kommen, anzunehmen, und sie gut zu bewältigen. Und erst eine neue Produktion anzugehen, wenn es Mittel dafür gibt. Die ganze Akquise, die ich sonst immer gemacht habe, muss jetzt eben pausieren. Letztendlich brauchen wir alle auch Zeit für Regeneration.