Einklang (12. Januar 2025)

Heute war der erste Auftritt im neuen Jahr. Wir hatten tatsächlich eine ausverkaufte Vorstellung im Kulturhaus abraxas. Wie schön! Ich liebe es, zu spielen, auch wenn ich in meinem Versteck vorm Auftritt mein Herz laut klopfen hörte. Mit Meister Kling zu spielen war toll! Wir überraschten uns an manchen Stellen selbst. So ist das häufig, wenn man länger nicht zusammen gespielt hat. Die Kinder und Eltern haben viel gelacht und waren dann wieder ganz aufmerksam und gespannt, was als nächstes in der geheimen Klangwerkstatt passiert.

Ich denke an die nächste Vorstellung, „Die Reise ins Schneeland“, im Kulturhaus abraxas im Februar und dass es da noch sehr viele Karten gibt und ich unbedingt noch mehr Werbung machen sollte … und kurz komme ich mir selbst wie eine Agentin vor, die stets mehrere Veranstaltungen gleichzeitig im Kopf hat. Nur halt ohne Stöckelschuhe, Business-Outfit, aufgeräumten Desktop und die Fähigkeit, Excel-Tabellen mit Kalkulationen sexy zu finden.

Aber dann lasse ich die Gedanken ziehen, lehne mich zurück, schließe kurz die Augen und erinnere mich, wie schön es heute war. Meine innere Anspannung, die ich seit gestern spürte, ist gewichen. Ich gluckse innerlich. Ich bin im Einklang mit mir selbst und denke: Was interessiert mich die Welt morgen, wo es heute doch so schön war!

Und für die nächste Vorstellung beim Büchereisonntag in zwei Wochen in Graben muss ich ja gar keine Werbung machen, weil das die Leute von der Bücherei übernehmen. Da ist es immer gut besucht, weil der ganze Ort dort seit vielen Jahren regelmäßig hingeht, Kindertheater guckt und Kuchen isst.

Meine innere Business-Frau sagt: „Siehst du, Kontinuität zahlt sich aus.“ Und ich frage sie, ob sie jetzt eigentlich nicht mal Feierabend braucht. Da sieht sie plötzlich ganz müde aus und sagt: „Doch!“ Und ich bringe sie zu Bett und flüstere ihr ins Ohr: „Morgen beginnen wir den Tag mit einer Not-to-do Liste.“ Sie lächelt, während ihr die Augen zufallen, und bemerkt: „Du hast das Schnell-Ladekabel im Lager vergessen.“ Aber dann fängt sie erst leise, dann immer lauter zu schnarchen an. Auch ein lustiges Geräusch. Hat Meister Kling bestimmt in verschiedenen Versionen in seiner Sammlung. Und ich genieße meine innerliche Ruhe und schreibe diese Zeilen. Und mir wird ganz warm ums Herz.

 
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